Diesen Beitrag habe ich schon vor einiger Zeit angefangen zu schreiben, nur nicht fertig geschrieben und veröffentlicht. Dafür ist momentan im privaten Umfeld zu viel, was mich mehr beschäftigt und Vorrang hat. Auslöser diesen Beitrag fertig zu schreiben, war heute das Stolpern über einen Beitrag im Blog von Steflei.
Likes, Emojis, Smileys sind heute neben dem Schweigen die üblichen Reaktionen in den sozialen Netzwerken. Nicht nur bei Text-, auch bei Bildbeiträgen. Und das finde ich manchmal etwas schade.
Nicht, dass man mich falsch versteht. Es ist halt heute so, dass es im Netz eine wahre Bilderflut gibt, und das führt wohl fast zwangsweise dazu, dass man nur schnell drüber guckt, eventuell kurz einen Klick hinterlässt, und weiter zieht.
Ich nehme mich nicht davon aus oft genauso vorzugehen, daher möchte ich das auch niemanden vorwerfen, aber es gibt glaube ich etwas, was viele Hobbyfotografen vermissen: Eine konstruktive Kritik. Denn wir wollen ja eigentlich (fast) alle dazu lernen.
Natürlich freuen wir uns auch, wenn jemandem ein Foto gefällt, sagt es halt doch irgendwie aus, dass man etwas „richtig“ gemacht hat.
Die Frage ist natürlich, um was für ein Foto es sich handelt. Eines, wo es nur um das abgebildete Objekt geht, oder wo es um die Umsetzung oder das Gesamtergebnis geht. Ist es ein durchdachtes Foto (Bildaufbau, Stimmung etc. aufgrund einer Bildidee) oder eher eines, wo drauf gehalten und abgedrückt wurde (Egal, wie es aussieht, aber eine tolle Erinnerung an die Situation). Und dann gibt es natürlich auch noch die dokumentarischen Fotos, die den Moment einfach festhalten, was man gesehen hat (zum Beispiel Wildlife).
Wildlife-Fotografie ist eine kleine Besonderheit. Man muss das nehmen, was vor Ort ist, kann sich nicht immer passend in Position begeben (Dann sind die Viecher schneller weg als man denkt), und man kann dann halt versuchen, trotzdem noch etwas zu erreichen, sei es durch die Position des Motivs im Bild (Goldener Schnitt zum Beispiel) oder aber die Bedingungen so gut es geht zu nutzen. Das ist für mich ein Ding zwischen den anderen beiden genannten.
Ein Foto was einen sentimentalen Wert für den Urheber hat, ist zum Beispiel selten etwas, was andere in den Bann zieht. Beispielsweise kann der Urheber eines Fotos von der letzten Geburtstagsparty, auf der Onkel Heinz der Tante Frida einen Witz erzählt hat (über den später alle gelacht haben) mehr abgewinnen, als der 300 Km entfernt wohnende Freddy bei Facebook, der war schließlich nicht dabei. Dafür ist der Bildaufbau da auch fast nicht relevant.
Das durchdachte Foto stellt eine gewisse Arbeit da. Der Urheber hat sich Mühe gegeben ein Bild, dass er im Kopf hatte, umzusetzen. Dieser möchte dann vielleicht auch wissen, was man hätte besser machen können, damit er noch bessere Ergebnisse bekommt. Oder aber auch, was beim Betrachter da wirklich ankommt. Leider hat es sich aber in der Online-Welt so entwickelt, dass kaum (noch) kritisiert wird. Manche weil sie es sich nicht zutrauen und denken, sie könnten es ja selber nicht besser (Aber Meinungen darf man doch haben), und andere, weil viele sich persönlich von Kritiken angegriffen fühlen, anstatt sie einfach als das zu sehen was es ist: Eine Kritik am Bild.
An sich ist das einer der Gründe, weswegen ich dieses Blog und meine Fotoalben aufgebaut habe. Abseits von Facebook und Co, aber natürlich – und dessen bin ich mir durchaus bewusst – abseits von den Kanälen, wo die meisten sich online rumtreiben. Aber dafür eben auch mit quasi völliger Freiheit und Möglichkeit etwas umzusetzen.
Natürlich gibt es auch noch andere Arten der Fotografie, aber es soll nur verdeutlichen, was ich meine und damit sagen möchte:
Sagt mehr zu den Bildern, warum es Euch gefällt oder nicht gefällt. Es kann nur ein Gewinn sein. Wenn jemand so etwas persönlich nimmt, will er auch nicht lernen. Und ihr dürft auch kommentieren, wenn Ihr keine „große Ahnung“ habt, aber eine Meinung dürft Ihr gerne haben und auch äußern. 🙂
Gute Gedanken zu einem aktuellen Thema. Sehr interessant. VG