… waren es nicht ganz.
Aber von Anfang an.
Meine Freundin und ich beschlossen, uns in einem Gebiet in der Nähe (der genaue Ort wird hier nicht verraten) mal gegen Abend zu schauen, was da denn tierisches so zu der Zeit unterwegs ist.
Klar, mit der relativ lichtschwachen Ausrüstung sind da natürlich mit eintretender Dämmerung die optimal belichteten Fotos eher schwierig, bis irgendwann gar nicht mehr möglich, aber selbst das Beobachten ist dann interessant, wenn etwas passiert.
Das Gebiet ist aktuell überwiegend mit Getreide- und Maisfeldern bestellt, wobei das Getreide ja komplett vor ein paar Tagen abgeerntet wurde und nur teilweise noch Rundballen vorhanden sind. Für unsere Sache aber nicht die schlechteste Bedingung.
Die Felder wechseln sich (meist in großen Rahmen) jeweils untereinander ab.
Angekommen fuhren wir erstmal ein paar Wege ab, um die idealen Standorte zu finden. Dabei konnten wir dann schon ein paar Tiere beobachten, die man auch den ganzen Tag über immer mal sehen kann (nicht muss, da die sich ja nicht immer überall blicken lassen, wie man ja als Wildlife-Fotograf weiß), und das für diese Gegend in relativ gehäuft:
Vier Turmfalken (sonst sieht man hier mal einen, aber nicht vier…), ein paar Rehe, Rehbock, zwei Rohrweihen, einen Mäusebussard und mehrere Hasen. Und das alles auf relativ begrenztem Raum, wo man sonst mehrere Km zwischen den Sichtungen (gilt für diese Gegend hier) zurücklegen muss.
Dann haben wir uns in eine passende Ecke gestellt um die Gegend zu beobachten. Mittlerweile ist die Sonne untergegangen, die blaue Stunde ist angebrochen.
Irgendwann ist es selbst zum Beobachten zu dunkel, und wir beschließen uns langsam auf dem Heimweg zu machen. Man stelle sich jetzt ungefähr die Szenerie wie auf diesem von ChatGPT nachgestellten Bild vor.

Vor dem Mais tauchen zwei Augen auf, leuchtend durch das Scheinwerferlicht. Meine Freundin hat sie entdeckt, und versuchte meinen Blick dahin zu lenken, aber wie das so ist.. man sieht in die falsche Ecke. Aber gut zu wissen, da gibt es einen Fuchs. 🙂
Der verzog sich (bevor ich ihn gesehen hatte) wieder in den Mais, wir rollten weiter. Nicht mal 10 Meter weiter, an der Seite war ein Pfahl, der sah am oberen Ende seltsam aus. Ich sage so „Sitzt da was auf dem Pfahl?“. Ja, dem war so. Eine Schleiereule, durch das Näher-kommen dann auch vom Scheinwerferlicht direkt angestrahlt, saß sie dort und suchte sichtlich nach Beute auf dem nun beleuchteten Boden, Wir nutzen natürlich die Chance davon ein Foto zu machen, was sich als alles andere als einfach herausgestellt hat. Mittlerweile war es ja wirklich dunkel. Ein Foto davon gibt es am Ende dieses Beitrages. 🙂
Die Eule flog immer mal wieder kurze Runden, um dann wieder dort zu landen.
Nach vielleicht fünf Minuten rollten wir weiter, da flog auf ein Mal „etwas“ (was, konnten wir in dem Moment nicht wirklich erkennen) links auf und über die Straße rüber zum Maisfeld. Wir rollten noch etwas weiter, und kombiniert mit einer akkustischen Beobachtung ein paar Monate früher, kam meine Freundin zu der Ansicht, dass das ein Wachtelkönig gewesen sein könnte.
So hatten wir alleine in 15 Minuten auf einer Strecke von vielleicht 50 Metern gleich drei wirklich interessante Begegnungen mit Tieren, die man eher selten sieht. Könnte ruhig öfter passieren (okay, dann wäre es nichts besonderes mehr). Auf jeden Fall hat sich der Aufenthalt dort gelohnt.
Und nun wie versprochen eines der Fotos der Schleiereule, nicht richtig scharf. Bei einer Blende von f9 (bei dem 200-800 von Canon die „Offenblende“) mit 1-40 Sekunde und einer ISO von 32.000 kann man sich aber auch darüber freuen. 🙂
