Solo-Fotowalk, Fotos, Hinterlassenschaften eines Grashüpfers, Bücher… und Vögel

Ich habe mir seit etwas über einem Jahr auf Raten meines Arztes etwas Bewegung verordnet. Sportler bin ich ja nicht, aber selbst Spaziergänge sind ja schon hilfreich.
Wenn das Wetter es ermöglicht, nehme ich auch die Kamera inklusive Teleobjektiv mit, in der Hoffnung etwas Wildlife (Vorzugsweise Greifvögel) zu erwischen.
Heute ging es nach Lüsche und dazu habe ich mir folgende Strecke ausgesucht:

Rundkurs nahe Lüsche

9 Kilometer sollten es also werden, und das bei Sonnenschein und Wind bei gut 20 °C. Was will man mehr? 🙂
Mit dem Auto zum Lüscher Polder (da kann man wenigstens parken) und auf geht’s.
Der Weg führte mich ein Stück am Polder entlang, wo ich nach einem kurzen Stück den ersten Metterschlingen, äh, Schmetterlingen begegnet bin. Unter anderem diesem Tagpfauenauge, der wohl schon mal Stress mit einem Fressfeind hatte.

Tagpfauenauge

Kurz danach sah ich dann mein eigentliches Objekt der Fotobegierde. 😉 Wer meine Fotografie schon etwas länger beobachtet weiß, dass ich am liebsten Greifvögel ablichten will, am liebsten natürlich in spannenden Situationen. Das ist jedoch, und das weiß jeder, der ebenfalls sich mit Wildlife-Fotografie beschäftigt, von viel Glück abhängig. Und ich hatte in der Gegend mal einen Milan beobachtet, so hoffte ich auf eine erneute Begegnung.
Hier zog dann aber eine Rohrweihe vorbei, die aber leider nicht nah genug dran war, um selbst mit 600 mm Brennweite knackscharfe Fotos zu bekommen. Die sind alle irgendwie fotoscheu. 😉

Rohrweihe im Vorbeiflug

Zwei Fotos habe ich dann noch etwas schärfer bekommen, die findet Ihr in den Fotoalben.
Danach ging es dann weiter über einen mit etwas höherem Gras bewachsenen Weg, der nicht gemäht war, allerdings waren leichte Fahrspuren erkennbar, in denen es sich dann etwas leichter laufen ließ. Auf die Länge des Weges gesehen, war es jedoch insgesamt eher anstrengend. Aber da musste ich nun durch (wollte es ja auch).
Dieser Weg wird vom Fladderkanal und Rhinschloot links und rechts begleitet. In dem Gras sieht man öfter mal Libellen (mir ist da wieder die gebänderte Prachtlibelle aufgefallen, die ich auch später nochmal gesehen habe), nochmal Schmetterlinge, diese jedoch eher am Kanal (der für Fotos von Kleintieren zu weit weg ist) und noch so einiges anderes.
Als ich dort entlang schlenderte, und versuchen wollte, die Libelle zu erwischen, sah ich etwas auf meinem Objektiv. Dort meinte ein Grashüpfer sich von mir mitschleppen zu lassen.
Also, mal ehrlich: Bei anderen setzen sich Wanderfalken auf das Objektiv, bei mir ist es ein Grashüpfer! Und dann sch…. er mir auch noch drauf.

Grashüpfer mit Hinterlassenschaft auf dem Objektiv

Muss ich das jetzt persönlich nehmen? War es eine Art Protest gegen Fotografen? Ich glaube, das Vieh hatte einfach kein Benehmen. Zur Strafe wurde er danach dann noch mit einem Kollegen von ihm abgelichtet! (-> Fotoalbum)
Was lernen wir daraus? Provokantes Handeln kann gerade das hervorrufen, gegen das man protestiert hat. 😉

Weiter den Weg entlang sah ich dann eine Flugshow von zwei Rohrweihen (soweit ich das aus der Entfernung erkennen konnte). Möglicherweise war es aber auch eine Futterübergabe, um das zu erkennen, war ich aber viel zu weit weg (dürften 200-300 Meter gewesen sein). Möchte das ja gerne mal aus näherer Entfernung beobachten (und natürlich fotografisch festhalten). Vielleicht beim nächsten mal.

Flugshow oder Futterübergabe zweier Rohrweihen

So wie es aussah, hat eine der Weihen danach noch Hunger auf Fisch gehabt, leider war es auch hier zu weit weg, um zu erkennen, ob die Jagd erfolgreich war.

Hunger auf Fisch?

Weiter ging ich den Weg, aber besonderes war hier nicht mehr zu sehen.
An der Querstraße war dann die Leitplanke eine Möglichkeit, für eine kurze Pause, die ich dann auch wahr nahm.
Dann rechts entlang Richtung Carum gab es eine kleine Ansammlung von Schmetterlingen, die wieder als Motiv herhalten musste.

Kleiner Feuerfalter

Da es dann eine Landstraße entlang durch eine Ortschaft ging, war da natürlich nicht mehr so viel für die Kamera da. In Carum selbst allerdings gab es dann wieder eine Möglichkeit für eine Pause (wer mich kennt, weiß, dass ich keine sooo große Kondition habe, da muss das schon mal sein). Eine kleine Hütte mit Tischen und Bänken. Auf jedem Tisch lang ein Buch. Das erste ließ mich schon beim Titel wundern, denn den hätte ich da nie erwartet. Die meisten werden wissen, was das für ein Buch ist, auch wenn man – wie ich – es nie gelesen hat. Ich schlug es kurz mittendrin auf, und gleich der erste Satz, den ich dort las, brachte mir den Gedanken „Was, wenn ein Teenager das liest? Ist das beabsichtigt?“. Den Satz gebe ich hier allerdings nicht wieder. 😉
Versteht mich nicht falsch, ich verurteile das Buch nicht, aber ich hätte es an so einer öffentlichen Stelle nicht erwartet zu sehen.

Irgendwann ging es dann weiter auf dem Weg. Vorbei kam ich noch an einer einsam gelegenen Hütte mit Teich, die offensichtlich privat war (Schilder mit „Betreten des Grundstücks verboten“ waren da). So eine Hütte könnte ich mir durchaus als Wochenendhäuschen vorstellen. 😉
Dort ließ sich dann noch ein Mäusebussard blicken, den ich aber nicht gut erwischt habe, und ich möchte euch nicht zu sehr mit schlechten Fotos quälen. 😉
Auf dem Rest des Weges gab es dann noch ein paar Libellen zu sehen, wie schon erwähnt.

Gebänderte Prachtlibelle

Mehr besondere Punkte gab es nicht mehr auf dem Weg, aber Fotos sind ein paar entstanden. Die findet Ihr wo? Natürlich in den Fotoalben, dafür sind die ja da. 🙂 Da ich die Bilder nach Art sortiere und nicht nach Datum, findet Ihr diese bei den Greifvögeln und den Insekten.

Aufgrund der vielen Maisfelder war leider auch nicht immer viel zu sehen, ich würde mir da mehr anderen Bewuchs wünschen. Aber überall wo man hinkommt, sieht man Mais, Mais, Mais.
Fest steht aber: Ich werde dort nochmal sein, aber den Weg etwas ändern. Und ich hoffe, dann auch die Rohrweihen, dieses Mal etwas näher, zu sehen. 🙂

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